
Mauern überspringen
Die Intention
Was ist das zentrale Thema dieses Mahnmals? Wofür steht es, was will es und was kann es leisten? Den entscheidenden Impuls zur Beantwortung dieser Fragen lieferten die Stiepeler Mönche. Mit einem Bibelvers, der das Mahnmal in Beziehung zur Frohen Botschaft setzt. So heißt es in Psalm 18,30:
„Mit meinem Gott überspringe ich Mauern“
Dieser Bibelvers erweitert das Thema „Mauern“ maßgeblich. So bleibt die Berliner Mauer nicht mehr bloß Mauer im Wortsinn oder Symbol für den übergeordneten Konflikt zwischen Ost und West. Vielmehr wird sie zum Sinnbild für dessen Überwindung.
Gleichzeitig regt der Bibelvers zum Nachdenken an. Darüber, welche Mauern noch gemeint sein könnten oder, viel grundlegender, in welcher Form Mauern auftreten – auch heute noch, ein Vierteljahrhundert nach dem Fall „der Mauer“.
Besucher dazu anregen, über Mauern nachzudenken, sich über bestehende Mauern bewusst zu werden – sie gleichzeitig dazu einladen, „Mauern im Kopf“ einzureißen und keine neuen entstehen zu lassen, das ist das wesentliche Anliegen der Stiepeler Mauer.