Ost-West-Konflikt

Die schwarze Linie

1961–1989: Während der innerdeutschen Teilung können die Eichsfelder im Ruhrgebiet ihren im Sperrgebiet liegenden Wallfahrtsort Hülfensberg kaum besuchen. Die Wallfahrten der Eichsfelder nach Bochum-Stiepel erlangen daher besondere Bedeutung.

2015: Das Unternehmerpaar Werner und Anneliese Deschauer stiftet dieses Mahnmal. Sie flohen 1957 bzw. 1955 aus der DDR und gelangten über verschiedene Stationen nach Bochum, wo sich die aus der thüringischen Rhön stammenden Christen bis heute engagieren.

Dort, wo uns früher Grenzzäune und eine Sperrzone an einem Besuch in unserer thüringischen Heimat hinderten, überkommen uns heute große Dankbarkeit und Freude, über Point Alpha und das „Haus auf der Grenze“ in das nahe Geisa fahren zu können. Was bleibt, ist unser Wunsch, dass nie vergessen wird, was Mauern anrichten – auch heute noch.

Werner und Anneliese Deschauer

Stifter des Mahnmals, Mitglieder der Pfarre St. Marien Bochum-Stiepel und Familiare des Zisterzienserordens

1989: Im September findet in Leipzig die erste sog. Montagsdemonstration statt. Bald demonstrieren auch in anderen Städten der DDR regelmäßig Hunderttausende Bürger friedlich für demokratische Grundrechte.

Wir sind das Volk!

Ruf der DDR-Bürger

bei den Montagsdemonstrationen

1961: Der DDR-Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht lässt die Berliner Mauer „zur Verhinderung eines militärischen Überfalls“ errichten. Bis 1989 sterben über 1.000 Menschen beim Fluchtversuch an der innerdeutschen Grenze.

Bald nach dem II. Weltkrieg entsteht durch die US-Armee zwischen Geisa (Thüringen) und Rasdorf (Hessen) Point Alpha, der erste US-Beobachtungsstützpunkt auf westdeutschem Gebiet. An der innerdeutschen Grenze existieren auf DDR-Seite 870 km Grenzzaun, 440 km Selbstschussanlagen, 230 km Minenfelder und 434 Beobachtungstürme. Heute ist Point Alpha eine Mahn-, Gedenk- und Begegnungsstätte.

1989: In der Nacht auf den 10. November fällt die Berliner Mauer. Um 21:15 Uhr passieren die ersten DDR-Bürger den Grenzübergang Helmstedt-Marienborn.

Die Mauer fiel schließlich ganz friedlich, ohne einen Schuss, ohne Blutvergießen. Es war wie ein Wunder.

Helmut Kohl

ehem. Bundeskanzler

1980: Im Zuge einer Streikwelle in Polen erzwingen Streikende auf der Danziger Leninwerft die Zulassung unabhängiger Gewerkschaften. Kurz darauf folgt die Gründung der Gewerkschaft Solidarnosc, die u.a. auch von Papst Johannes Paul II. unterstützt wird.

Habt keine Angst! Öffnet, reißt die Tore auf für Christus! Öffnet die Grenzen der Staaten, die wirtschaftlichen und politischen Systeme, die weiten Bereiche der Zivilisation und des Fortschritts seiner rettenden Macht!

Papst Johannes Paul II.

1978 in seiner Ansprache zu Beginn des Pontifikats