Mauern zwischen Arm und Reich
Die gelbe Linie
1984/1985: Eine Hungersnot kostet in Äthiopien mindestens eine halbe Million Menschen das Leben.
Ich kann die Welt nicht verändern, aber einen einzelnen Menschen, mich selber.
1968: Gründung von Sant’Egidio, eine internationale Laienbewegung, die sich als „eine Gemeinschaft ohne Grenzen und Mauern“ versteht. Sie engagiert sich u.a. für Kinder, alte Menschen, Bedürftige und für die Bekämpfung von Aids in Afrika.
2015: In Frankreich müssen größere Supermärkte unverdorbene Lebensmittel spenden, wenn diese nicht verkauft werden. Jeder Franzose wirft jährlich im Schnitt 20 bis 30 kg Nahrung weg – in Deutschland sind es über 80 kg pro Kopf.
Seid ihr bereit, in den Armen und Notleidenden, in den Gästen und Hilfesuchenden Christus zu sehen und ihm zu dienen?
2009: In Rio de Janeiro errichtet die Regierung für umgerechnet 13 Mio. € Betonmauern um Elendsviertel der Stadt. Offiziell soll so deren weitere Ausbreitung verhindert werden, die den Regenwald in Gefahr bringe – Kritiker vermuten eher, dass die Vermögenden abgeschottet werden sollen.
Seit 1993: An Mexiko grenzende US-Staaten errichten Mauern, um den Strom illegaler Einwanderer zu regulieren. Beim Versuch, die Grenze unbemerkt zu passieren, sterben jährlich rd. 400 Menschen.
2015: Weltweit müssen rd. 168 Mio. Kinder und Jugendliche arbeiten – oft unter großen Risiken und meist, weil ihre Eltern zu arm sind, um die Familie allein zu ernähren. Fehlende Bildung, mangelhafte Sozialsysteme und Niedrigstlöhne befördern die Kinderarbeit.
Die Armen werden niemals ganz aus deinem Land verschwinden. Darum mache ich dir zu Pflicht: Du sollst deinem Not leidenden und armen Bruder, der in deinem Land lebt, deine Hand öffnen.
2014: Seit ihrer Gründung 2013 hat die italienische Marinemission Mare Nostrum im Mittelmeer etwa 150.000 Flüchtlingen das Leben gerettet. Anfang November ersetzt die EU sie durch die deutlich kleiner angelegte Operation „Triton“ – Hilfsorganisationen befürchten wieder ansteigende Opferzahlen.
Das Mittelmeer darf kein großer Friedhof werden.